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Kreativ leben : Teil · 1 · 2 · |
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Immer zum Aufbruch bereit sein...Der Glaube, man müsse erst mal leiden, ehe man kreativ sein kann, stellt eine immer noch sehr verbreitete Wahnidee dar, die sich aus einer kranken Gesellschaft speist - einer, die unter anderem innen mit unten und außen mit oben gleichsetzt und alles strikt voneinander getrennt sieht. Diese Idee des Getrenntseins führt zu der Annahme, Kreativität sei etwas sehr Exklusives und daher auch nur sehr begnadeten Menschen vergönnt. Demzufolge ist Kreativität jedenfalls nichts völlig Normales. Dabei wohnt sie dem Leben doch inne, ist das, was Leben zum Leben erweckt. Vorausgesetzt, man läßt sich leben. Im allgegenwärtigen Ringen um Anerkennung, im täglichen Wettbewerb um die beste Leistung, wird ununterbrochen Aktion verlangt und sofort bewertet. Kaum noch etwas darf um seiner selbst willen einfach sein oder geschehen. Kreativität als schöpferischer Prozess, bei dem entstehende Ideen in einer frei wählbaren Form Ausdruck und Gestalt finden, scheint entweder Luxus zu sein - etwas, für das nie genügend Zeit und Muße da ist - oder neuerdings auf dem Altar der Nützlichkeit angebetet zu werden - zum Beispiel in Managerseminaren, wo kreatives Handeln trainiert und gefördert wird, und zwar zur Gewinnmaximierung. Gewinnmaximierung und SelbstentfaltungWenn wir unser eigenes Leben und unser eigenes Horoskop unter dem Gesichtspunkt der »Gewinnmaximierung« in Augenschein nehmen, dann wissen wir natürlich, dass wir uns von Geburt an unaufhörlich weiterentwickeln - manchmal schneller, manchmal langsamer, mal fließend, mal abrupt, auf jeden Fall unaufhaltsam. Indem ich meinen ureigenen Weg zu meiner Selbstentfaltung entdecke - so wie er sich im Horoskop offenbart und im Laufe der Zeit immer klarer wird - und diesem Weg folge, habe ich alle Jahre, Monate, Tage, Stunden, in jedem Moment wieder die Möglichkeit, mich zu fragen: Dienen meine Lebensumstände, meine Ziele, meine Beziehungen, mein Verhalten usw. mir selbst so, dass ich damit auch dem Ganzen dienen kann? Wenn ich mir diese Fragen wirklich ehrlich beantworte und dann - Achtung - auch noch dementsprechend handele, habe ich die Möglichkeit, meinen eigenen Gewinn und den der Gemeinschaft, deren Teil ich bin, auf positive Weise zu maximieren. Alte Häute abzustreifen und mich immer wieder neu zur Welt zu bringen, ist bereits kreativ. Es ist eine Kunst, ein kreatives Leben zu führen. Es bedeutet, immer wieder das Risiko einzugehen, zu sich selbst zu stehen, auch auf die Gefahr hin, vorübergehend einsam zu sein. Und auf die Gefahr hin, nicht anerkannt zu werden. Die Anerkennung im Inneren, meine Selbstachtung und meine innere Würde wachsen dabei in jedem Fall. Für mich hat Kreativität nur bedingt mit Uranus, Neptun und Pluto zu tun. Ihr Thron steht mir zu hoch, und ich leiste keinen Götzendienst mehr. Die Brücke zwischen Himmel und Erde sind wir selbst - für alle Energien, so wie sie auch in unserem Horoskop dargestellt sind. Zeit und Raum für sich selbst zu haben, ist wichtig. Die Frage ist: Wie finden wir Eintritt in den inneren Raum, der den äußeren widerspiegelt? Um Einlass in diesen inneren Raum zu finden und dort beispielsweise neue Ideen und Visionen zu entwickeln, die uns auch - aber eben nicht nur - Uranus, Neptun und Pluto übermitteln, und diese später schöpferisch umzusetzen, um also kreativ zu sein, braucht es meiner Erfahrung nach auch Saturn und Vesta. Mit einem gut entwickelten, d.h. zunehmend integrierteren Saturn kann ich Meisterin meiner Lebens-Zeit werden - denn ich weiß, Zeit ist zwar relativ, aber begrenzt. Ich muss Grenzen setzen lernen, wenn ich meine Zeit sinnvoll leben will. Ich kann mein eigenes, rechtes Maß finden und damit meine eigenen Maßstäbe setzen. Vesta - Saturns rechte HandMit Saturn kann ich langsamer und stiller werden. Und damit das nicht doch nur alle sieben Jahre wieder unter Knirschen und Reibungsverlust stattfindet, hat Saturn eine rechte Hand: Vesta. Bei Vesta fallen mir Worte und Werte ein, die im Buddhismus eine große Rolle spielen: Achtsamkeit, Klarheit und Wachheit. Konzentrationsfähigkeit ist auch eine Vesta-Vokabel. Sie hat etwas mit dem Dranbleiben zu tun, das nötig ist, um eine Idee zu materialisieren und in die Tat umzusetzen. Sie kann mir helfen, mich zu zentrieren, um mit Leib und Seele dabei zu sein, und mich daran zu erinnern, dass ich in erster Linie mir selbst gehöre und deshalb immer wieder zu mir zurückkommen muss, wenn ich zu weit weggedriftet bin. Vesta als Botschafterin des Jungfrau-Prinzips schafft Ordnung im sogenannten kreativen Chaos. Und natürlich sind auch Glauben und Vertrauen, Wunsch und Hoffnung (Jupiter und Neptun) wichtig. Sehr gefährlich! Wenn dann Wünsche und Hoffnungen aufgrund von Glauben und Vertrauen plötzlich tatsächlich materialisiert an die Tür klopfen - öffnen wir und heißen sie willkommen? Packen wir unser Bündel und ändern wir unser Leben? Sind wir kreativ? Oder stellen wir uns tot? Flüstern wir angstvoll: Keiner zu Hause... Sich ein kreativeres Leben zu wünschen, bedeutet, immer zum Aufbruch bereit zu sein, nicht zuviel Ballast mitzuschleppen, immer wieder auszusortieren, im übertragenen Sinne in Vorfreude genussvoll abzuspecken. Wenn ich für meine Entfaltung von innen heraus Verantwortung übernehme, bin ich kreativer. Hier und jetzt. |
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Kreativ leben : Teil · 1 · 2 · |
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©
Beate Metz, Berlin, 19.08.2001 |