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Athena

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Die Asteroiden 1997

Bewußtseinswandel im Rollenverständnis?

Kurz vor Neumond im Januar fragte ich mich, ob die Asteroiden Ceres, Pallas, Juno und Vesta wohl in diesem Jahr irgendeine Rolle spielen. Anders als in Amerika hört man hier unter Astrologen immer noch nichts über Asteroiden. Sind ja auch verdammt viele. 50.000 bis 100.000? Am liebsten werden sie gleich völlig weggelassen: »Das kann doch keiner überschauen. Viel zu anstrengend. Und die sind ja auch so klitzeklein... Die können doch gar keine Rolle spielen!Unsere guten alten 10 Planeten genügen doch wohl für die Deutung! Und dann noch Chiron, na gut, ausnahmsweise. Und Lilith? Na ja, wer's mag...«
Von Astronomen wurden die Asteroiden im Laufe ihrer Entdeckungsgeschichte gelegentlich sogar als »Ungeziefer«* bezeichnet, einfach weil sie so zahlreich waren.

Mich interessieren hier Ceres, Pallas, Juno und Vesta, die als erste zwischen 1801 und 1807 entdeckt wurden und zum Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter gehören. Dabei ist Ceres als größter Asteroid ungefähr halb so groß wie Pluto**. Und der Erde viel näher... Die Größe kann kein Argument für eine Ablehnung der Asteroiden sein. Daß es zwischen Mars und Jupiter keinen ganzen Planeten gibt, sondern eine riesige Ansammlung von Einzelteilen, findet eine Erklärung in zwei Thesen: die erste, inzwischen nicht mehr haltbare, besagt, daß es sich dabei um die Reste eines zerstörten Planeten handelt, die zweite, neuere, daß es das Baumaterial eines nie zustande gekommenen Planeten ist. Dabei habe Jupiter dieses Zustandekommen verhindert, »weil er ihnen vermutlich soviel Material für sein eigenes Wachstum entzog, daß ihre verringerte Dichte keine schnelle Verklumpung mehr erlaubte. Sodann löste seine große Schwerkraft einen »Sturm« aus, der noch heute eine sanfte Annäherung und Vereinigung der Körper verhindert und statt dessen zu heftigen Zusammenstößen führt, die die bereits entstandenen Kleinplaneten wieder zerbersten lassen. Neben Zusammenstößen kam es wahrscheinlich auch manchmal zu starken Annäherungen an Jupiter, der die betroffenen Körper dann oft aus dem Sonnensystem hinausschleuderte.«***
 


Als ich das las, fiel mir ein, wie sehr es mich doch befriedigt hatte, daß Shoemaker Levy 9 mit seinen Kometenfragmenten dem dicken, selbstzufriedenen Jupiter am 16. Juli 1994 mal ordentlich eins auf die Mütze gab.
Das sind natürlich nur die irrationalen Äußerungen einer meiner überaus starken Subpersönlichkeiten (sollte es die gewalttätige Juno/Mars-Konjunktion im Skorpion Quadrat Uranus sein?), der ich an dieser Stelle natürlich sofort Einhalt gebiete. Dabei fällt mir ein, daß ich doch noch irgendwo ein Horoskop von diesem Kometeneinschlag haben muß, ja tatsächlich, ordentlich abgelegt im Star Observer 4/94 mit dem Titel »Kometenabsturz auf Jupiter«. Im Horoskop vom 16.07.1994, auf 21.59.40 Uhr MESZ Berlin erstellt, findet sich ein Großes Kreuz aus Fische-Saturn in 1, Zwillinge-Mars/Vesta am IC, Jungfrau-Venus/Chiron in 7 und Schütze-MC sowie ein T-Quadrat zwischen Waage-Juno in 8, Krebs-Sonne in 6 und Steinbock-Uranus in 12. Das sieht - lapidar gesagt - doch stark nach Beziehungsproblemen aus, oder? Beziehungsprobleme gehören auch zu den Jahresthemen 1997.

Also schnell ein Kurztrip in die Mythologie: Ceres, Juno und Vesta waren Jupiters, Plutos und Neptuns Schwestern. Während die drei Typen Himmel, Meer und Unterwelt unter sich aufteilten, waren die Schwestern Neese, wie der Berliner sagt, d.h. sie hatten keinen Besitz - ganz wie die griechischen Frauen... Pallas wiederum war ja eine Kopfgeburt ihres Vaters Jupiter, dem man Erste Hilfe leistete, als Jupiter vor Migräne beinahe verrückt wurde. Man spaltete ihm also den Schädel und heraus stieg in goldener Rüstung - rundumverspiegelt sozusagen - Pallas - Papas Tochter! Von ihrer Mutter (welche Mutter???) Metis wußte sie nichts, die hatte Jupiter leider verschlingen müssen, denn ihm war geweissagt worden, daß, wenn Metis (die sich übrigens nicht im geringsten schwängern lassen wollte - wie so viele andere Frauen, auf die es Jupiter abgesehen hatte) eine Tochter bekäme, diese Tochter ihm ebenbürtig wäre. Jupiter hatte sich verkalkuliert, die Weiblichkeit war unverdaulich!

Die Namen sind leicht austauschbar: Zeus oder Jupiter, Hera oder Juno, Demeter oder Ceres, Hestia oder Vesta. Lange vor den Griechen und den Römern spielten Frauen eine andere, viel wichtigere Rolle im Leben und damit auch in der Mythologie. Es gehörte aber zur patriarchalischen Vorgehensweise bei der Installation eines Vatergottes, wichtige Göttinnen mythologisch zu Ehefrauen oder Schwestern zu machen und sich dadurch deren Macht einzuverleiben. Auch die Fragmentierung in einzelne Göttinnen ist eine Aufspaltung in Einzelteile von etwas Ganzem - hier wird gleichzeitig auch die Analogie zur Entstehungs- und Entdeckungsgeschichte der Asteroiden deutlich. Genau hier liegt auch der Kernpunkt für die Integration der Asteroiden in die Deutung. In die Mythologie einzutauchen und zur Erinnerung an bestimmte überaus mächtige Göttinnen beizutragen, indem man sie auch in die Deutung von Horoskopen einbezieht, gäbe Frauen Vorbilder, die es weiterzuentwickeln gilt. Gleichzeitig könnten viele der weiblichen Energie zugeordneten Fähigkeiten sowohl in Frauen als auch Männern freigesetzt werden. Erinnerungslosigkeit ist Bewußtlosigkeit und Bewußtlosigkeit bindet Energie.



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© Beate Metz, Berlin, 14.02.2005
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